Was ist damit gemeint?

Der Beobachter ist immer in den eigenen Beobachtungen enthalten

… dass im Sinne der Beobachtertheorie Beobachtungen auf den Beobachter verweisen. D. h. Dieser ist immer in den eigenen Beobachtungen enthalten, wodurch sich die Frage nach objektiver Gültigkeit erübrigt und der Beobachter selbst in den Interessensfokus rückt. In unseren Trainings machen wir den Arzt zum Beobachter. D. h., während der Arzt seine Kommunikation beobachtet, fokussiert das Training auf die seinen Beobachtungen anhängenden Bedeutungen bzw. Bewertungen. Die Entscheidung darüber, was angemessen ist, hängt besonders vom Arzt selbst ab, bzw. von den Bedeutungen, die er den Bedingungen einer Situation gibt. Statt unsere Teilnehmer zu maßregeln, vermitteln wir Ärzten Anhaltspunkte, eigene Verhaltensweisen deren jeweiliger Bedeutung gemäß selbst zu beobachten und zu bewerten.

Nicht-Instruierbarkeit

… dass Information, also die Entstehung von Erkenntnissen in einem Individuum nicht von außen steuerbar ist. Dynamik und Weg der Erkenntnis sind mehr von Bedingungen im Individuum abhängig als von den Mitteilungen, die von außen herangetragen werden. Dieses Grundprinzip der sogenannten ‚Nicht-Instruierbarkeit’ berücksichtigen wir, wenn wir versuchen, bei Ärzten Informationsprozesse auszulösen. Wo dieser Prozess beginnt und wohin genau er führt, bestimmen die Ärzte selbst. Unser Augenmerk liegt dabei auf der Ausgestaltung des Rahmens, der Informationsprozesse katalysiert. Wir gehen davon aus, dass unsere Teilnehmer mit Hilfe dieser Anregungen das eigene Kommunikationsrepertoire dem jeweiligen Bedarf gemäß anreichern.

Identifikation von Ressourcen

… dass die Frage, ob ein Arzt die an ihn gestellten kommunikativen Anforderungen bewältigen kann, weniger von seinen Schwächen, als vielmehr von seinen Möglichkeiten bestimmt wird. Unsere Trainings zielen darauf ab, vorhandene Ressourcen zu identifizieren, um eine Entwicklung zu stimulieren. Wir gehen davon aus, dass unsere Teilnehmer alles Nötige mitbringen, um eine gewünschte Veränderung zu planen oder herbeizuführen. Zukünftige Lösungen werden aus der Gegenwart heraus konstruiert. Einer Problemanalyse bedarf es nicht, um einen Zielzustand erkennen.

Nichtlinearität von Veränderungsprozessen

… dass kleine Veränderungen große Unterschiede im Erleben bedeuten können. Es lässt sich nicht vorhersagen, und genauso wenig von außen beobachten, welche Bedeutung eine bestimmte Veränderung haben wird (Nichtlinearität). Wir wissen aber, dass die entscheidenden Momente der von uns ausgelösten oder begleiteten Prozesse im (Arbeits-)Alltag zwischen, vor oder nach den Trainingsblöcken stattfinden. Daher sind unsere Trainings im Sinne der Nachhaltigkeit darauf angelegt, Handwerkszeuge zu vermitteln, die Teilnehmer unabhängig von uns weiterhin nutzen können.